Dienstag, 14. September 2010

Er schläft....

Durch diese Tür...und das Toben und Schreien von Robert ging los.
Robert war das fünfte Kind, dass ich zu einer Operation begleitet haben. Es ist bei ihm alles anders. Er macht total zu. Ist nur noch in sich...und schreit laut nach Aussen. Es gibt keine Chance an ihn wieder ran zu kommen. Nicht ich, als Mama. Nicht der Papa. Auch keine Schwestern. Von Vorlesen bis Kuscheln, von Eisenbahn bis Fenster-raus-schauen. NEIN! LANG MICH NICHT AN!
Das ist auch für uns als Eltern schwer, wenn das eigene Kind unerreichbar ist. Wenn man die Not und Angst erlebt, und das Kind die Hilfe nicht annehmen kann. Es kam eine Schwester dazu. Sie war erfahren mit autistischen Kindern. Und sie war sehr gelassen. Wir machen das nun ganz schnell. Er wurde von 4 Erwachsenen festgehalten. Sie fand sein Verhalten für ein autistisches Kind "ganz normal". Nein, man merkt nicht, dass er geistig Behindert ist...er ist anders im Denken. Das ist keine geistige Behinderung....
Wir sind gegangen und haben voller Vertrauen unseren Robert diesem Team und dieser Schwester da gelassen. Nach einer Stunde sollten wir wiederkommen. Kaffee? Nein, lieber nicht. Wir waren draussen, haben die Klinik umrundet....und kamen nach einer halben Stunde ins ein stilles. leeres Wartezimmer zurück!
Als wir ins Aufwachzimmer durften, lag da neben Robert dieses Buch. Von einer Solanusschwester (dieser Orden ist Träger des Kinderkrankenhauses in Landshut) für mich hingelegt. Damit ich ein bißchen lesen kann, denn es wird dauern bis der Kleine aufwacht.
Gabriela, ich kann Dir nicht beschreiben, was da in mir vorging.
Ich habe das Buch geschenkt bekommen und nun liegt es neben mir wie ein Schatz.
Dieses "Dasein" von Mirjam, plötzlich neben Robert in der schweren Stunde. Das macht sprachlos! Wie das Aufwachen von dem Kleinen Mann gewesen ist, habe ich Euch schon beschrieben. Und als er dann nochmal, bumms....zusammenbrach...da habe ich in dem Buch zu lesen angefangen.
Und hier das letzte Foto von Robert, von Susanne vor 10 Minuten gemacht. Er hat die Fledermaus "rausgeschmissen" und er hat sie angemeckert, weil sie nicht aufgepasst hat und er nun Löcher im Bauch hat.....
Sie muss jetzt auf dem Klo übernachten....
Die Giraffe wurde lang nicht beachtet. Scheinbar ist sie nun eine Trösterin für diese Nacht geworden....


...und ich geh nun mit dem mir geschenkten Buch schlafen. Und wenn ich morgen solche Augenringe wie Robert habe, dann konnte ich nicht aufhören zu lesen.
Ich möchte noch erzählen, dass Gabriela für mich diejenige ist, die mir den letzten "Stups" gegeben hat, doch auch ein Blog zu schreiben. Und Verena von Gerlinde hat dann das Komando: "Los!" gegeben.
Verena schreibt (momentan?) nicht mehr und Gabriela findet Ihr hier:
Gute Nacht
Elisabeth


19 Kommentare:

  1. Liebe Elisabeth,
    ich wünsche euch allen eine ruhige und erholsame Nacht. Das Buch habe ich auch vor vielen Jahren gelesen, werde es mir auch mal wieder vornehmen.
    Gute Besserung für Robert - und auch für Susannes Fuß.
    Herzlichst, Verena

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  2. Ach liebe Elisabeth, ich denke an dich und wünsche dir volle Kraft voraus!!!
    Rosine

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  3. GUTE NACHT IHR LIEBEN. SCHLAFT SCHÖN

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  4. Oh Gott, jetzt habe ich eine Tränenschaudergänsehaut.
    Dieses Buch, liebe Elisabeth, liegt seit vier Jahren auf dem Nachttisch meines Mannes, es hat die Schreibweise "ihres" Namens entschieden, es war meine Abitur-Deutsch-Lektüre... Natürlich liegen da oft auch andere Bücher drauf, aber weglegen können wir es nicht.
    Ich habe es wohl zu meinem 18. Geburtstag geschenkt bekommen.

    Diese Verbindungen, wow.

    Und Robert, ach du, ich hoffe, er steckt es weg irgendwie, und ich hoffe, eure Liebe nährt eure Geduld...
    Schlaf gut!
    Gabriela

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  5. Puh, das hört sich allesganz schön anstrengend an (und ist es ja auch, klar)... Ich finde es "interessant", wie anders autistische Kinder denken. Wie schon mal erwähnt, habe ich ja auch eine Freundin mit einem 9jährigen leicht Autistischen. Diese Kinder denken eben einfach "anders", aber als "geistig behindert" würde ich das auch nicht bezeichnen! Meine Freundin war damals (vor ca. 2-3 Jahren) auch ziemlich geschockt, als sie es aussprechen musste "geistig behindert"...
    Schön, daß ihr zumindest eine Krankenschwester hattet, die sich mit autistischen Kindern auskennt.
    Und ich wünsche Robert nun ganz schnell gute Besserung, auf das diese Wunden gut heilen! Und dir wünsche ich eine Mütze voll Schlaf!
    Und schön, daß die anderen dir den "Schubs" gaben, hier zu schreiben!
    Viele liebe Grüße von Ann

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  6. ...nun wo dieser schwere Tag geschafft ist, wünsche ich euch eine gute, ruhige und erholsame Nacht. Liebe Grüße von Birgitt

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  7. Liebe Robert-Familie,
    i wünsch eich a ganz ruhige Nacht!!! Schlafts guad! Ursula

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  8. Liebe Elisabeth,
    was für ein Tag! Ich hab heute viel an euch gedacht. Ich hoffe, jetzt lässt auch die Anstrengung und Anspannung bei dir ein wenig nach. Die Geschichte mit dem Buch lässt ahnen, dass wir Menschen ohne unser Wissen gelenkt werden. Das ist gut so, wir sollten uns lenken lassen.
    Dein Robert ist besonders und als ich las, dass er dem Arzt gedroht hat, musste ich schon ein wenig schmunzeln ( der Arzt bestimmt auch).
    Erholt euch alle gut und schlaft nun schön
    Michaela

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  9. Liebe Elisabeth,
    schön, dass Robert es jetzt hinter sich hat. Ich wünsch ihm eine schnelle und gute Besserung und dir weiterhin viel Kraft. Ich habe dir gestern eine Kleinigkeit für Robert per Mail geschickt, bin jetzt aber froh, dass es ihn (vermutlich zum Glück) nicht mehr erreicht hat (nachdem die Fledermaus nun im Exil leben muss) ;-) Und jetzt erhol dich etwas.
    Liebe Grüße, Mia

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  10. Liebe Elisabeth,

    wir tragen dich, Robert, deine Familie -
    rund um die Uhr.
    Viele haben schon geschrieben, ich bin
    Nr. 10 - und Verena und Gabriela sind
    dabei.

    Alles Gute für euch alle
    Angela und Elisabeth

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  11. liebe elisabeth

    nun habe ich einige zeit niht mehr bei dir gelesen und finde nun dies vor!
    ich hoffe, eure nacht hat etwas an kraft gebracht!

    ich schreibe dir nun einfach mal, was ich beim lesen ganz stark empfunden habe:

    diese frau trägt solch eine herzenswärme, so eine liebeskraft in sich, dass kommen mag was will. sie sind als familie gehalten, geborgen in der liebe.

    in dem sinne mit einer virtuellen umarmung

    christina

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  12. Liebe Elisabeth!

    Ich dachte, ich seh nicht richtig und im selben Moment dachte ich "Ja! Natürlich. Alles fügt sich in einander. Bewegt sich "Auf einander zu"

    Es ist einfach großartig, dass ihr von so vielen Seiten Unterstützung hattet!
    Umarmung
    Barbara

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  13. Hallo ihr Lieben,

    Meine Gedanken sind bei euch ... Samea hatte bis jetzt nur eine OP und das Aufwachen war das schlimmste :(
    Ich denke an auch und wünsche dem Robert Gute Besserung!
    Lieben Gruß Naemi

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  14. Möge Dir für immer und ewig die notwendige Kraft erhalten bleiben!

    Sei lieb gegrüßt
    Kvelli

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  15. Auch ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft und vor allem eine Gute Besserung!

    Lieben Gruß
    Katharina

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  16. Oh, das war ein schwerer Tag. Ein Kind an der Op Schleuse abzugeben ist furchtbar. Ein Kind, das auch noch anders denkt, macht es für die Mutter nicht leichter.

    Ich erinnere mich ganz genau an J. Augen, seine unbeantworteten Fragen, die er nicht stellen konnte. Und ich weiß im November wird es wieder so sein.

    Liebe Grüße und ganz gute Besserung

    Das Buch war ein Geschenk des Himmels

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  17. Liebe Elisabeth,

    ich habe gelesen, war betroffen ... mir fehlen irgendwie die Worte. Aber doch kann ich fühlen, ich fühle mit Dir, mit Euch!!!

    Ich hoffe und wünsche sehr, dass es Robert bald besser geht!!! Meine Gedanken sind bei Euch!!!

    Liebe Grüsse
    Angelika

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